Samba ist ein Gesellschafts- und Turniertanz im 2/4-Takt. Er wird
normalerweise in einem Tempo von 50 bis 53 tpm (Takte pro Minute) getanzt, kann
jedoch von 46 bis 68 bpm variieren. Samba gehört zu den Lateinamerikanischen
Tänzen. Der typische Schrittrhythmus ist (1__e2___), was bedeutet: 1 entspricht
3/4 des 1.Taktteils, das 'e' dann dem letzten 1/4 des 1.Taktteils, 2 bedeutet
den ganzen 2.Taktteil. Jedoch gibt es weitere Rhythmen; so erfolgt bei
gebounceten Figuren der Bounce grundsätzlich gleichmäßig im Rhythmus (1 + 2 +),
die Füße gehorchen jedoch oftmals einem anderen Rhythmus.
Original-Samba-Musik ist schnell und anfeuernd und wird von
Percussion-Instrumenten getragen. Typisch für die Samba sind der Hüftschwung und
das Bouncen.
Geschichte
Ursprünglich ist Samba ein Sammelname für viele Tanzformen, die im 19.
Jahrhundert von afrikanischen Sklaven aus dem Kongo, dem Sudan und Angola in
ihre neue Heimat Brasilien gebracht wurden. Der Samba de Roda, ein Kreistanz,
wird als Ausgangstanz für den modernen Samba bezeichnet.
Die Samba-Musik wird von der kultischen Musik Alt-Afrikas abgeleitet.
Ursprünglich ist der Samba ein 2/2-Takt (alla breve). Tanzkapellen spielen ihn
aber heutzutage bevorzugt im 2/4-Takt - und meistens viel zu schnell zum Tanzen.
Als afrikanisch-portugiesische Mischform kam um 1910 die Maxixe, ein enger
Paartanz, aus Brasilien nach Europa, der sich jedoch nur schwer durchsetzte.
Unter dem Namen Samba tauchte dieser brasilianische Tanz in Turnierprogrammen
1924 und 1925 wieder auf, ohne großen Durchbruch. Erst nach dem Zweiten
Weltkrieg gehörte Samba zum festen Bestandteil einer jeden Tanzkapelle. Um
1948/49 erreichte er in einer sehr vereinfachten Form eine große Popularität.
Die Tanzschulen nahmen Samba mit Erfolg in ihr Programm auf. 1959 wurde Samba in
das Turnierprogramm der Lateinamerikanischen Tänze aufgenommen.
Figurenkatalog
Typische Grundfiguren der Samba:
Rechts-, Links- und Seitgrundschritt (Natural, Reverse, Side Basic Movement)
Wischer nach rechts und links (Whisks to Right and Left)
Promenaden-Sambaschritte (Promenade Samba Walks)
Seitsambaschritt (Side Samba Walk)
Sambaschritte am Platz (Stationary Samba Walks), auch als Argentine Kicks
(Continuous) Spot Voltas to Right and Left
(Continuous) Under Arm Voltas to Right and Left
Promenade Bota Fogos
Shadow Bota Fogos
Travelling Voltas to Right and Left (Criss-Cross)
Promenade Runs
Rechts- und Linksrolle (Sambarollen)
Maypole nach rechts und links (= Continuous Under Arm Voltas)
Open, Closed und Back Rocks
Linksdrehung
Cruzados Walks and Locks
Promenadenläufe (Promenade Runs)
Samba-Festivals
Die wichtigsten Samba-Festivals in Deutschland finden seit einigen Jahren an
verschiedenen Orten statt:
Das größte Ereignis dieser Art außerhalb Brasiliens ist das Samba-Festival
Coburg, das seit 1992 alljährlich im Juli an drei Tagen weit über 100.000
Besucher anzieht. 89 Sambagruppen mit mehr als 2500 Sambistas sorgten zuletzt
2005 auf 8 Bühnen in der historischen Innenstadt von Coburg für Stimmung. Das
nächste Samba-Festival in Coburg ist für die Zeit vom 7. bis 9. Juli 2006
terminiert.
Ein weiteres Festival findet seit 2002 in Offenburg statt, jeweils im Juli über
drei Tagen in der romantischen Innenstadt von Offenburg mit jährlich rund 38.000
Besuchern. Präsentiert werden lateinamerikanische Bands und Gruppen aus allen
musikalischen Bereichen. Terminierung des Samba Festival Offenburg: Vom 13. bis
15. Juli 2006
In Berlin findet jeweils am letzten Septemberwochenende seit 1996 unter Leitung
der Landesmusikakademie Berlin mit stetig steigenden Teilnehmer- (2005: über 650
Teilnehmer in 16 verschiedenen Workshops) und Besucherzahlen das Samba-Syndrom
statt. Terminierung des Samba-Syndroms 2006: Vom 21. bis 24. September 2006.
Erwähnenswert ist zudem das Sambafestival in Bad Wildungen, das seit 2001 alle
zwei Jahre in der ersten September Woche stattfindet. Das Bad Wildunger
Samba-Festival gehört mit über 50000 Besuchern zu den größten in Europa und wird
von der Sambagruppe, Sempre Samba organisiert. An 4 Tagen treten etwa 40 Gruppen
im Rotationsverfahren auf meist 4 Bühnen auf.